Start > Reiseführer > Wollin
Usedom und Wollin (Wolin), zwei entwicklungsgeschichtlich und landschaftlich sehr ähnlichen Inseln, sind nur durch die Swine (Swina) getrennt. Auch auf der westpolnischen Insel Wollin setzt sich der auf Usedom bekannte breite Sandstrand der Ostsee fort. Wollin ist die größte Insel Polens.
Dreht verkehrt herum — die Aussicht, die der Leuchtturm von Swinemünde bietet, lohnt den Aufstieg über die vielen Treppenstufen allemal.
Der Westen Wollins ist fast nur mit den Orten Ostswine (Warszów), Kaseburg (Karsibór) und Pritter (Przytór) besiedelt. An das Ostufer der Swine schließt sich hinter Ostswine der Nationalpark Wollin an. Der Artenreichtum dieses Gebietes ist ungewöhnlich groß. Allein mehr als 50 Pflanzenarten stehen im Nationalpark unter Schutz. Auch viele Tierarten finden hier ein Refugium besonderer Qualität. Neben mehr als weiteren 200 Vogelarten haben sich mehrere Paare des Seeadlers im Nationalpark angesiedelt. Für frei lebende Wisente gibt es ungefähr 17 Hektar Reservat.
Das rennomierte und traditionsreiche Ostseebad Misdroy (Miedzyzdroje) schließt sich nahe der schmalsten Stelle Wollins im Osten des Nationalparkes an.
Namensgeberin der Insel Wollin — an der Dievenow liegt die Kleinstadt Wollin, die eher an ein Dorf erinnert.
Auch Misdroy hat eine rege Investitionstätigkeit entwickelt. Alte Ferienhäuser werden grundlegend saniert und prominent gelegene Ferienwohnungen darin eingerichtet, kleine Hotels wiederhergestellt. So wird Misdroy bald wieder zu seiner ursprünglichen Schönheit zurückgefunden haben.
Die Bernsteinküste im Osten Wollins zieht sich entlang der Pommerschen Bucht bis herauf nach Kolberg. Wollin endet im Osten an der Dievenow, die bei Dziwnow in die Ostsee mündet. Bei Wolin verbindet die Europastraße 65 die Insel Wollin mit dem Festland. Die Küste Wollins zur Dievenow ist etwas dichter besiedelt als der Rest Wollins. Östlich von Misdroy reicht ein dichter Wald bis Warnow.
Großbaustelle der besonderen Art — im Jahr 2013 wurde das Flüssiggasterminal von Swinemünde gebaut.
In Richtung Lebbin (Lubin) führt die kleine Straße entlang der Laatziger Ablage, an der sich die Reste ehemaliger
Erprobungsstelle der V3
, einer mit dem Peenemünder Waffenentwicklungsprogramme im Zusammenhang stehender
Langstreckenkanone, den Hügeln hinauf erstrecken.
Unterhalb der Laatziger Ablage ist die alte Anlegestelle für die Badegäste Misdroys, die am Ufer des Kleinen Vietziger Sees das flache Wasser des Haffgewässers nutzten. Über Vietzig (Wicko) gelangt man weiter nach Wapniza. Schon bald erkennt man links im Dorf den mittlerweile gut ausgebauten Parkplatz unterhalb des Türkiessees (Jezioro Turkusowe). Der kleine Waldsee mit der charakteristischen und namensgebenden Wasserfärbung ist eine Umrundung wert. Einige schöne Aussichtspunkte lassen den Blick auf See und hübsch modellierte Landschaft genießen.
V3
— an der Laatziger Ablage wurden während des Zweiten Weltkrieges drei
Prüfstände für eine Superkanone errichtet.
Zwischen dem Südufer des Sees und Lebbin liegt ein Aussichtspunkt im Wald. Der gut ausgeschilderte Wanderweg lässt diesen Punkt kaum verfehlen. Vom Aussichtspunkt aus hat man einen grandiosen Blick über den Großen Vietziger See bis herüber zum Swinedelta.
Hügelige Landschaft, der Große Vietziger See und die Deltalandschaft an der Swine sind herausragende Naturpanoramen, die bei einem Besuch dieses Teiles der Insel Wollin unbedingt angesehen werden sollten.
Weitere Informationen zu Wollin bei Wikipedia und bei Informationsportal Wollin.